Die Mücke und das Verstehen der Welt. TEIL 1 & 2

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Die Mücke und DAS Verstehen DER Welt 

SANFTE  EINFÜHRUNG IN DIE THEMATIK

Dieses Werk, diese Geschichte, handelt von einem jungen Mann, irgendwo im zarten Alter Anfang / Mitte 20. Seine Gedanken kreisen bruchstückhaft um all die mehr oder weniger großen Wichtigkeiten seines Lebens. Klare, strukturierte Gedanken fassen kann er nur schwer. Es geht um Liebe, Studium, Freundschaft, finanzielle Not und das banale Leben. Und um Wasser. Um Wasserprivatisierung. Um Leitungswasser. Um Wasser als Konfliktstoff…auf den zweiten Blick.

Ist der Musiker Pete Doherty ein tragisches Opfer des „drogen-verseuchten“ Rock’n’Roll, so sind wir das Opfer einer sich immer schneller drehenden Welt, in der mittlerweile andere Werte in den Vordergrund gerückt sind. Eine Generation, die sich erst einmal sich selbst stellen muss, bevor sie sich dem Leben stellt.

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Kaptitel 1.

…und da liegt man dann. Die brennende Sonne kitzelt die feuchte Nase und das Tauwasser auf dem saftigen grünen Rasen macht die Haut runzelig und irgendwie interessant geschmeidig. Der wolkenfreie Himmel wirkt so unbeschreiblich nah und gemütlich. Mücken erwachen, schwirren verplant durch die Luft und halten Ausschau nach potenziellen Opfern. „Sollen sie mich doch stechen“, schreie ich mit verrauchter und verkrampfter Stimme in die weite Flora und Fauna. Doch es scheint niemanden zu interessieren. Aus dem Nichts hoppelt ein gerade zu niedlich schauender Hase vorbei und glotzt mich an, als wenn er sagen wollte: „Und so etwas steht am Ende der Nahrungskette!“

Doch von solchen unangemessenen Provokationen lasse ich mich heute Morgen schon gar nicht beirren. Aus Trotz und voller Hochmut strecke ich ihm meinen linken, vom blauen Dunst leicht gelblich gefärbten Mittelfinger entgegen und wende mich von ihm ab. Langsam wandert mein glasiger Blick an meinem etwas demoliert wirkenden Körper herab. Mit unendlicher Begeisterung darf ich feststellen, dass meine linke Hand krampfhaft eine Flasche Gerstensaft festhält. Wenigsten auf etwas ist heutzutage noch Verlass! Mein unwahrscheinlich cooles „The Hives“ – T-Shirt kann mittlerweile vom Grünspan gezeichnete Flecken vorweisen. Auf meinem Handrücken beginnt eine der gerade noch erwähnten Mückne zart und liebevoll an mir zu saugen. Dieses possierliche Tier liebkost meine Hand regelrecht. „Trink du nur, du wirst dich wundern“, stammel ich leise und zaghaft vor mich hin. Heute Morgen gibt es nicht nur weiße und rote Blutkörperchen, nein, zusätzlich gibt es in jedem Tropfen Blut aus meinem Astralkörper eine Prise Bier, Nikotin und THC. „Dann wirst du mich nicht mehr so verspotten, du Super- Mücke. Jetzt sind wir auf Augenhöhe, Freundchen“. Wo wir gerade schon beim Trinken sind, kann man Leitungswasser eigentlich bedenkenlos trinken? Hier gibt es die Antwort: https://ben83ian.wordpress.com/2013/01/14/zu-geo-wasser-das-bedrohte-lebenselixier

Für einen kurzen Augenblick frage ich mich, wieso diese geistreiche und ethisch fundierte Konversation an diesem noch frühen Tag mit so einem Gesprächspartner stattfindet. So weit ist es also schon mit mir gekommen. Bedenkt man mal, dass dieses Tierchen, oder einer ihrer Artgenossen, nie den Mond bereist hat oder geschweige denn, dass das elektrische Licht aus ihren Gedankenzellen entspringt. Doch bleibt man mal realistisch, so sind sie aber auf der anderen Seite auch nicht für das Schmelzen der Polkappen verantwortlich. Eine Mücke wird mir auch nicht erzählen, dass sie mit meinem besten Freund geschlafen hat, weil der ja auch ganz nett ist. Und dann diese blauen Augen, vom Humor ganz zu schweigen. Meine Gedanken kreisen in verwirrten Bruchstücken durch die Unendlichkeit des Raums.

Wenn ich es mir so recht überlege, ist diese Mücke genau der richtige Gesprächspartner. Verstehen wird sie mich, oder zu mindestens keine dummen Fragen stellen. Das haben vor allem meine besten Freunde drauf, insbesondere die mit zwei Eierstöcken. Da wurde dir vor 2 Wochen, 3 Tagen und 17 Minuten das Herz rausgerissen und sie besitzen die charmante Fähigkeit zu fragen: „Und wie geht’s dir jetzt? Musst du noch oft an sie denken?“ Danke, denn spätestens nach diesem nett gemeinten Vers drehen sich all mein Gedanken nur noch darum. Der gute, alte und bei mir in letzter Zeit regelmäßige Dauergast Prof. Dr. „Herzschmerz“ wandert wieder durch meinen Kopf. Er scheint sich bei mir ungeheuer wohl zu fühlen, schließlich sind Frau „Zukunftsangst“ mit ihrer Nichte „Studium“ und ihren angeheirateten Schwipp-Schwager „Finanzieller Bankrott“ stetige Gäste in meinem geistigen Inneren. Zu Viert lässt es sich da auch besser aushalten, denn wer ist schon gerne alleine. Bei einer gepflegten Tasse Kaffee und dem ein oder anderen Stück Apfelkuchen von Oma „Politisches Desinteresse“ wird man schnell in der knetigen Masse zwischen meinen beiden Ohren heimisch. Das war bei Leibe nicht immer so. Wo wir schon beim Thema „politisches Desinteresse“ sind: Politik, Wasserprivatisierung, right2water.eu, Wasser ist genau hier ein großes Thema: https://ben83ian.wordpress.com/2013/02/22/pro-und-contra-right2water-nestle-wdr-facebook-die-zeiteine-zusammenfassung/ )

Als beispielsweise „unsere“ Oma noch eine junge, attraktive Frau war, vor nicht all zu langer Zeit, da war sowieso alles viel besser. Sie ist engagiert gewesen und trieb mich mit ihrem Tatendrang regelrecht an. Gefesselt hat mich Madame bei Themen wie Ökosteuer, Klimaerwärmung oder dem Irakkrieg. Zu allem hatte sie stets eine fachliche Meinung parat und stellte mich in eine politische Ecke. An Gleisen hätte sich unsereins damals für diese etwas stämmig wirkende Frau angekettet, nur um eine Zugladung Atommüll auf ihrer Butterfahrt durch die Bundesrepublik vom Weg abzubringen. Sarkastisch verfolgte ich die Tagesschau und machte mir unkonventionelle Gedanken, wenn mal wieder ein britischer Soldat von afghanischen Rebellen traktiert wurde. Zu jedem noch so politisch unbedeutsamen Thema konnte ich meinen mittelscharfen Senf geben. Und heute? Heute ist sie keine junge Frau mehr, sondern eine alte, verrunzelte Dame. Sie vergisst viel, schließlich haben die Jahre sie gezeichnet. Man bleibt nicht ewig jung. „Wie heißt noch gleich der neue Außenminister? Wer oder was ist Gazprom? Oder was meint Brüssel? Brüssel!? – ach ja, der kleine leicht verspielte Bruder von Den Haag.“ Früher, ja früher, da wäre sie am liebsten aufgesprungen, wenn der Fernseher mal wieder ein hungerndes Kind in Rumänien gezeigt hatte. In die Küche wäre sie gegangen, hätte erst mal drei Brote gebacken und sie dann persönlich Richtung Balkan gebracht. Auf halber Strecke eben noch kurz Herrn Berlusconi den Parmesan von den Spagetti stibitzt. Anders lernt er es ja nicht. Doch die gute alte Zeit macht vor keinem Menschen und keinem Gedanken halt. Ich weiß auch noch genau, als wäre es gestern gewesen, da erblickte Nichte „Studium“ das Licht der Welt. Sie zog direkt von ihrem Elternhaus, 300 Kilometer weiter südlich, in mein Dachgeschoss, direkt neben dem Kleinhirn. Sie war voller Tatendrang. Neue Leute kennen lernen, neues Wissen ergaunern und endlich frei sein. Keine Party hat sie ausgelassen, war immer die letzte im Bett. Nicht immer ihr eigenes, aber trotzdem schön. Man ist doch schließlich nur einmal jung. „Was sind auch schon Klausuren, Hausarbeiten oder Referate?“, stand in großen Lettern auf ihre Stirn geschrieben. Das alles war doch damals nicht wichtig. Schwierig ist es gewesen, mit 2 Stunden Schlaf und einem halben Mettbrötchen im Magen, beim Professor nicht einzuschlafen. Schließlich hätte man sonst, durch das nicht mögliche Belauschen der beiden Tischnachbarn, herausgefunden, wo der nächsten Flasche Bier der Kampf angesagt wird. Die ganze, große Welt wollte sie bereisen, einfach den Rucksack aufschnallen und fremde Länder und Kulturen kennen lernen. In der heutigen Gesellschaft, vor allem unter Studenten, ist es ein ungeschriebenes Gesetz, möglichst viel dem eigenen Heimatland den Rücken zuzukehren. Nichts bildet mehr und stärkt die eigene Reife, wenn man sich 6 Monate durch Timbuktu gekämpft hat. Über die Finanzierung macht man sich am Besten erst Gedanken, wenn man im Flieger sitzt. So ist es am unkompliziertesten und es versaut auch nicht die komplette Vorfreude auf den Trip. Auch die dadurch aufgeschobenen Prüfungsleistungen sollten erst einmal nebensächlich erscheinen, man ist schon wieder früh genug an der Heimat-Universität. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender, globalisierender Aspekt ist eine Auslandsreise bzw. -semester, da die Welt immer internationaler wird und sich so die Chancen auf einen schnellen Jobeinstieg nach der Studienzeit erhöhen. Alles in allem, zu einer guten wissenschaftlichen Ausbildung braucht man das. Doch mittlerweile ist auch meine Nichte älter geworden. Prüfungsleistungen sind ein stetiger Wegbegleiter in ihrem Leben. Auch das Schwipp-Schwager „Finanzieller Bankrott“ immer häufiger nach den Rechten sieht, beeinträchtigt ihr Dasein. Arbeiten solle sie endlich gehen, denn Miete und Essen bezahlt sich nicht von alleine. (Außer natürlich bei den Menschen, bei denen der potenzielle Samenspender aus frühen Tagen das nötige Kleingeld hat und pünktlich zum Monatsanfang eine nicht zu unterschätzende Summe auf’s Girokonto überweist.) Jetzt sind wir beim Thema Geld angekommen. Was hat Geld mit Wasser zu tun? Hier gibt es Informationen: https://ben83ian.wordpress.com/2012/07/23/wenn-die-industrie-weint-leitungswasser/

Aber besteht der Sinn eines Studiums darin, sich für 5 Euro in einer Bar den Buckel krumm zu arbeiten?

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KAPITEL 2 

Lernen muss sie doch. Immer wieder lesen, lesen und zu guter Letzt lesen. Dieser Druck reicht doch schon, schließlich ist sie immer noch jung an Jahren. Wie soll man denn vernünftige Zensuren bekommen, wenn dieser blöde Schwipp-Schwager seit zwei Wochen nur irgendwas von Studiengebühren erzählt? Der hat echt kein anderes Thema mehr drauf. Vollidiot, Alter. Denkt der vielleicht mal daran, dass ich auch noch leben will? Ich will was mit Freunden unternehmen und möchte nicht sozial isoliert sein.

Kaum war Nichte „Studium“ auf Touren gekommen, da stampfte Prof. Dr. „Herzschmerz“ herein. Da war er also wieder in kompletter Montur. Er wirkt immer so übermächtig und keinesfalls so gebrechlich wie zum Beispiel unsere Oma. Das Schlimme und zugleich Traurige ist, dass dieser alte Zausel im Moment bei mir das uneingeschränkte Sagen hat. Er ist der Big Boss, er sagt, wo es lang geht. Egal, was ich auch tue und anstelle, ob auf irgendeiner Party, beim Beobachten von Fußballspielen des Lieblingsclubs oder auch bei banalen Dingen des Alltags; wenn er kommt, dann kann er gewiss sein, dass er meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit hat. Viele Jahre habe ich nie etwas von dem alten Professor gehört oder gesehen, ich wusste noch nicht einmal, dass es ihn gibt. Mein Liebesleben zeichnete sich dadurch aus, dass ich die Frauen aus den verschiedensten und für alle Beteiligten überraschendsten Gründen verließ. Mal war es die Überheblichkeit des Alkoholkonsums, wo ich, innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde,eine komplette Beziehung in Frage stellen konnte oder es reichte eine billige Marotte der Frau und „Tschüssikowski“. Alles ohne Tränen oder Herzschmerz, im Gegenteil, erst mal ne Flasche Hochprozentiges gekauft, schließlich muss man ja die neu gewonnene Freiheit ordentlich feiern. Vor meinen Freunden wurde noch geprahlt: “Die Alte hab ich abgeschossen,…Man bin ich ein toller Hecht…Ich kann es machen.“ So etwas wie Liebeskummer kannte ich nur von Freunden oder aus vorabendlichen Fernsehserien wie „Verbotener Marienhof“. Aber nie hatte ich den vollen Umfang einer negativen Trennung am eigenen Leib gespürt. Meiner Meinung nach gibt es sowieso zwei Arten von Liebeskummer. Als Erstes wäre da die Standardvariante, die einem schon Muttern am Anfang der Pubertät, in einem sanft geführten Vier- Augen-Gespräch, verkauft hat. „Junge, hör zu, passiert halt! Haben wir alle mitgemacht!“ Schließlich kommt in jeder Beziehung irgendwann die allzeit bekannte und oftmals erst nicht bemerkte Routine. Die Beziehung zwischen zwei Menschen schlittert ganz langsam und von jedem sichtbar, den Abgrund der Einsamkeit entgegen. Das Ganze funktioniert dann leider nicht mehr. Die Schmetterlinge im Bauch sind, aufgrund von stetig anhaltender Kälte, in den Süden geflogen. Wenn die Trennung, für den Rest der Welt gut sichtbar, erst mal vollzogen wurde, ist es für beide Seiten eine Sache von gefühlten zwei Wochen, bis man wieder mit beiden Beinen im Leben steht. Es gibt aber noch eine zweite, viel härtere Art der Trennung, nämlich die, wenn ein Dritter ins Spiel kommt. Da kann sich eine Beziehung für die eine Seite prächtig entwickeln, natürlich mit all ihren Macken und Streitereien, aber im Grunde genommen läuft die ganze Kiste ja irgendwie. Das Problem besteht allerdings darin, dass für den anderen Part der Beziehung schon lange irgendetwas kaputt ist. Irgendetwas ist nicht mehr so wie früher. Er oder sie schaut sich schon seit längerem nach etwas Anderem um. Was Neues, was Unverbrauchtes und Interessantes. So kommt es dann, dass der Freundeskreis explizit gesichtet wird, Arbeitskollegen bekommen eine völlig neue Bedeutung oder die Menschen des Nachtlebens werden spontan auf eine neue Ebene gestellt. Irgendwann kommt es dann zu dem, was sich nicht mehr vermeiden lässt. An einem kalten Sonntagnachmittag wird in einem knallhart geführten Vier-Augen-Gespräch reiner Tisch gemacht. Es ist jetzt nicht mehr Mutterns sanft klingende Stimme; dir gegenüber sitzt jemand, der einem richtig zeigt, wo der Hammer hängt. Die Dinge nehmen ihren Lauf und man darf tatenlos mit ansehen, wie unsensibel Realität sein kann. Eine Realität zum Thema Wasser sparen! Ist das überhaupt gut: https://ben83ian.wordpress.de/2012/11/12/wasser-sparen-gut-wasser-sparen-schlecht-die-zusammenhange/

Der, der verlassen wird, erlebt nun Folgendes: In der Winzigkeit eines Augenblicks wird einem das Herz herausgerissen – und da das ja noch nicht genug ist, immer weiter noch schön in der Wunde rumgestochert. Als Erstes erlebt man so ne Art völliger Leere. Alles ist auf einmal weg. Schluss aus und vorbei. Ende im Gelände. Das war es dann nach drei Jahren Händchenhalten. Aus dem Wir wird wieder ein Ich. Es dauert nicht all zu lange, da kommen die ersten Fragen des „Warum“ oder „Wieso“. Die Taschentücherfabriken dieser Welt können ihren Konkurs, dank mir, in letzter Minute noch verhindern. Die weltbekannte Taschentücher-Börse in Süd-Alaska erlebt ihren zweiten Frühling. Doch nach dem ersten Bad im Selbstmitleid ohne Rettungsweste und einem herrlich inszenierten Gefühlschaos, hat man dann zwei Möglichkeiten: Entweder man hakt die ganze Geschichte ab und stürzt sich, nach einer gewissen Zeit des Selbstzweifels und der Trauer, wieder ins pralle Leben, oder man versucht ein letztes Mal. voller Verzweifelung, den ehemaligen Partner von sich Selbst zu überzeugen. So ein Prozess kann Monate in Anspruch nehmen und ist kein Kindergeburtstag. In diesem Fall wird dann Professor „Herzschmerz“ schnell zu deinem stetigen Wegbegleiter. Er wird zum Hauptmieter in deinem Inneren, der dich nur in seltenen Momenten verlässt. Das können Momente sein, in denen man an einem stinknormalen Samstagabend mal in einem fremden Bettchen landet. Da macht dann der gute, alte Professor Pause und feiert ein paar Überstunden ab. Doch spätestens am nächsten Morgen, wenn man sich das erste Mal im neuen, hart erkämpften Revier zur Seite dreht und die Eroberung der letzten Stunden betrachtet, dann kommt er wieder. Ohne dass es die noch friedlich schlafende und natürlich völlig erschöpfte Person mitkriegt, wird sie schon von mir und dem Professor gemustert. Klar, dass sie keine Chance gegen den oder die EX hat. Sie wird schon in den ersten Minuten viermal ausgekontert und Prof. Dr. „Herzschmerz“ hat schon zweimal die Abseitsfalle zuschnappen lassen. Das Spiel der Musterung ist schon verloren, bevor das Prozedere richtig angefangen hat. Da wird auch der verdiente Pausentee und ne zünftige Kabinenpredigt nichts mehr dran ändern. Jürgen Klinsmann wäre bei so einer indiskutablen Leistung schneller wieder in Kalifornien als Boris Becker in irgendeiner schmierigen Wäschekammer.
Und so nehmen die Dinge ihren Lauf. Der Professor und ich haben schleunigst das Weite gesucht. Hastig einen Kaffee geschlürft, dreimal vom liebevoll zubereiteten Toast abgebissen und weg waren wir. Egal, wie oft mein Abschleppdienst und ich in der letzten Zeit auch zugeschlagen hatten, am nächsten Morgen stand der Professor immer pünktlich auf der Matte. Er duldet einfach keine Untermieter wie Tante „Schmetterlinge im Bauch“ oder einen gewissen Amor. Der Professor will die alleinige Herrschaft und erstickt jede Revolution im Keim. Ähnlich wie der liebevolle und väterlich wirkende Präsident der selbsternannten Weltmacht auf der anderen Seite des großen Teichs, fälscht er Beweise, damit mein Herz ja nicht in andere Gewässer vordrängt. Auch der Professor unterstellt meinen neuen Eroberungen immer, so etwas wie Massenvernichtungswaffen zu besitzen, bildlich gesprochen natürlich. Da mir die finanziellen Mittel fehlen einen unabhängigen Untersuchungsausschuss einzuberufen, haben all die netten Frauen auf dieser Welt keine Chance gegen meinen ständigen Wegbegleiter „Herzschmerz“. Jedenfalls nicht zu diesem Zeitpunkt. Ich bin der Auffassung, dass es im Moment sowieso am Besten ist, dass ich und mein Leben insgesamt wieder klar kommen.

Etwas aus dem Zusammenhang gerissen, aber es ist einfach spannend: https://ben83ian.wordpress.de/2012/11/16/kriegsgrund-wasser/

Die letzte Zeit war für mich ein verdammter Selbsterfahrungstrip, wo erst mal alles Dagewesene hinterfragt wurde. Das Verhältnis zu meinen Eltern, Geschwistern und natürlich Freunden. Was will ich beruflich oder viel besser, was will ich im Leben? So gesehen eine positive Eigenschaft, die der Professor da hatte. Drei verdammte Jahre lang drehte sich alles um sie, um diese eine Frau. Alles haben wir zusammen gemacht, alles erzählt. Jeder von uns wusste beim Blick in die Augen des Anderen, was ihn gerade bewegt. Wir hatten die ausgereiftesten Pläne für die Zukunft; hätte Berlin damals nach der Wende solche gut durchdachten Pläne gehabt, der Bundesgerichtshof hätte einen Prozess weniger gehabt. Die Welt wollten wir zusammen erobern, aber vorher erst mal zusammenziehen. Alles war fast perfekt. Und eben dieses „fast“ macht den kleinen, aber feinen Unterschied. Diese vier Buchstaben entscheiden immer über Sein oder Nichtsein. Wir hatten fast geheiratet, wir wären fast reich geworden, wir hätten fast die deutsche Meisterschaft gewonnen, wir hätten fast mit unserer mittelklassigen Kellerband den Durchbruch geschafft. Wie gesagt, auch wir wären fast glücklich geworden. Doch in einer schlechten Phase einer Beziehung stürzte das Kartenhaus ein. Keiner von uns beiden hat sich noch sonderlich in der Beziehung angestrengt. Es war alles so selbstverständlich geworden. Der „Gute-Nacht-Kuss“ war zwar immer noch schön gewesen, aber hatte jegliche Bedeutung verloren. Es fehlte das Herz in unserer Beziehung. Wir waren zwar irgendwo noch glücklich, aber es fehlte was. Die Dinge nahmen ihren Lauf, bis zum Tode des einstigen Wir. Was man wirklich an dem Anderen hat, bemerkt man leider erst, wenn er weg ist. Für uns beide brach eine harte Zeit an. Wir merkten schnell, dass wir nicht mehr ohne einander konnten, aber auch nicht mehr miteinander. Irgendetwas ist kaputt gegangen, alles war nur noch ein komischer Krampf. Keiner von uns wollte aufgeben. Doch eines Tages kam der Moment, der dir endlich wieder den Boden unter den Füßen wegnimmt und dich auf den Nullpunkt zurückwirft. Es ist der Augenblick, in dem sie oder er eine/n Neue/n präsentiert. Mit diesem Etwas teilt dein/e Ex-Lebensabschnittsgefährte/in jetzt alles. Das Bett, den Tisch und ihr bzw. sein Leben. Das endgültige Aus ist gekommen, so brutal und unerwartet das zwei zu null im Halbfinale gegen Italien auch war, das ist härter. Alle Hoffnung ist weg und man selbst ist leer…

Meine Gedanken sind so wirr und springen umher. Ich betrachte meinen neuen Freund, die Mücke, sie hat sich an mir satt getrunken und fliegt leicht verwirrt von Dannen. Keine Ahnung, ob es meine durcheinander und unkontrolliert fließenden Gedanken waren oder doch der Restalkohol in meinem Körper. Das satte Grün, auf dem ich liege, ist mittlerweile von den Sonnenstrahlen durchgetrocknet und meine linke Hand hält jetzt auch keine volle Flasche mehr. Es wird langsam Zeit für mich, sich Richtung zu Hause aufzumachen. Nicht, dass Muttern sich Sorgen macht. Dieses Wochenende bin ich bei meinen Eltern zu Besuch und auch alle meine mehr oder weniger guten Freunde sind aus ihren jeweiligen Studienorten zurück in ihre Kinderstube gekommen. Während ich mir, durch einsame Straßen und kleine Feldwege, den Weg nach Hause bahne, denke ich noch einmal kurz über den gestrigen Abend nach. Schön ist es gewesen, alle meine Freunde mal wieder zu sehen und einen Standardabend zu gestalten. Ein Standardabend hat in unserer Clique ein ganz ausgebufftes und über Jahre wissenschaftlich erprobtes Grundgerüst. Das Grundgerüst bildet der Alkohol in jeder nur erdenklichen Art und Weise mit einer gewissen Prise Humor. Der Humor wird von jedem individuell und nach seiner Fähigkeit bzw. möglichen Begebenheit eingebracht. Es ist natürlich immer wichtig, genügend Gesprächsthemen zu haben, was in meinem Freundeskreis aber kein allzu großes Problem darstellt. Wir treffen uns früh am Abend bei irgendeinem von uns zu Hause. Jeder trichtert sich den Alkohol ein, als wenn man sich nur an genau diesem Abend im Jahr betrinken darf. Wenn jedes Gesicht dann einen Blick vorweisen kann, wo sich das linke Auge gen West und das rechte gen Osten richtet, dann geht’s los. Alles ist nun möglich, vom unwahrscheinlich lässigen und hippen Rock ́n ́Roll-Club in der nächst größeren Stadt bis hin zu irgendeiner privaten Party. Alles ist erlaubt, so lange das Ziel der kompletten Besinnungslosigkeit nicht aus den Augen verloren wird. Sollte sich einer aus unserem Freundeskreis in einem allzu intensiv geführten Gespräch mit einer dritten Person verwickeln und dabei das Trinken vergessen, so kann er gewiss sein, dass er von seinen wahren Freunden wieder auf das Wesentliche aufmerksam gemacht wird. Wozu sind denn auch sonst gute Freunde da? Auf Freundschaft legen wir sowieso sehr viel wert. Was haben wir auch schon alle für witzige Sachen zusammen erlebt? Gestern Abend zum Beispiel waren Jason, Noah, Chris, Dean und ich auf einer WG-Party bei irgendeinem Bekannten von Chris. Chris lebt noch bei seinem Eltern und fährt jeden Morgen ne halbe Stunde zur Universität, wo er irgendetwas studiert. Was, das weiß er, glaube ich, selbst nicht genau. Er wollte unbedingt studieren, wer hat auch schon mit 22 Jahren Bock auf ne geregelte 38,5 Stunden Woche. Er lebt in den lieben, langen Tag hinein, besucht Vorlesungen und chillt mit seinen Studienkollegen – und bei genau so einem waren wir gestern. Das Wohnreich des äußerst netten und zuvorkommenden Bewohners war nett studentisch sporadisch eingerichtet. Ihm war es egal, wie häufig sich seine Gäste am Kühlschrank bedienten, als hätte er die anfallenden Studiengebühren der nächsten 4 Semester mit Hilfe der staatlichen Lotterie gewonnen. Alles im Allen war die Party, wenn man das so nennen darf, ne Runde Sache. Die Musik stimmte meistens und auch sonst fehlte es uns an nix. Den einen oder anderen netten entspannten Typen kennengelernt und sich über irgendwelche Leute lustig gemacht. Es gibt halt auf jeder Party Freaks, wo man sich immer wieder fragt, aus welchem Physik-Labor sie entkommen sind. Zu unserer allgemeinen Begeisterung besuchte die eine oder andere hübsche Erstsemesterin die Veranstaltung. Ganz nette Geschichte, wenn man ohne Bedenken die Blicke schweifen lassen kann. Trotz des Augenschmauses gibt es da aber noch einen viel wichtigeren Nebeneffekt: Erstsemesterinnen sind für uns alte Hasen des konstruktiven Studentenlebens relativ leichte Beute. Solche Damen, vor allem, wenn sie irgendwo aus einer kleinen 8000 Seelen Gemeinde kommen, muss man sich wie ein junges Rehkitz vorstellen, das das erste Mal von seiner Mutter alleine gelassen wird. Anfällig für jedes Raubtier, da sie einfach noch zu naiv sind und die Gefahr nicht wittern. Denen erzählt man ein bisschen was übers Studium, wie das denn mit der Prüfungsordnung so läuft und die Sache ist in trockenen Tüchern. Genau das Richtige für Jason heute Abend. Jason studiert 150 Kilometer von unserem Heimatort entfernt Politikwissenschaften und das sogar sehr erfolgreich. Er vergöttert sein Single- Dasein und liebt es, wie eine Biene, möglichst viele Blumen zu bestäuben, auch gestern Abend, mit überdurchschnittlichem Erfolg.

Wir anderen vier waren heute nicht auf Beute aus und so kam es, dass wir uns im Morgengrauen auf den Weg nach Hause machten. Unser Primärziel hatten wir erreicht, denn unser Gastgeber erfüllte uns den Wunsch nach Betäubung. Dean und ich haben uns auf dem Rückweg, getrieben vom Alkohol, noch gegenseitig die Welt erklärt und dabei herausgefunden, worum es im Leben wirklich geht. Solche Gespräche im Vollrausch sind die tiefgründigsten, die zwei Menschen miteinander führen können. Es ist egal, wenn einzelne Vokale oder auch ganze Worte verschluckt werden, denn wichtig ist der Sinn des Ganzen. Ein Pete Doherty oder auch ein Jonny Cash sind bzw. waren oftmals nur unter Einfluss von Betäubungsmittel richtig kreativ. Aufgrund dieser Tatsache kamen wir zu dem beängstigenden Schluss das es im UN-Sicherheitsrat vor jeder Sitzung erst mal richtig einen geben sollte. Es wäre einen Versuch wert, schließlich hat noch niemand das Gegenteil bewiesen. Wir waren auf jeden Fall sehr vertieft und haben, auf einer Wiese sitzend, noch mal eben ne Schachtel Zigaretten vernichtet. Dabei müssen wir auch eingeschlafen sein, nur komisch, dass ich dort alleine aufgewacht bin…

…völlig geschlaucht, aber, dank meiner unendlich kreisenden Gedanken, stehe ich jetzt wenigstens wieder hellwach vor meiner Haustür. Ich bin daheim, im Schoß meiner lieben Erzeuger. Jetzt bloß schön leise sein, nicht noch meine Eltern oder meinen kleinen Bruder wach machen und dann ab ins Bettchen. Meine letzten Gedanken gehören wieder Prof. Dr. Herzschmerz, der nur eben schnell „Gute Nacht“ sagt und mich höflich daran erinnert, dass er pünktlich morgen wieder kommt…

Vielen Dank fürs lesen. Ich darf Ihnen jetzt noch diese Geschichte ans Herz legen: https://ben83ian.wordpress.de/2013/03/21/stille-wasser-sind-lukrativ/

Stille Wasser sind lukrativ

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Stille Wasser sind lukrativ Gastpost von Steffen

Man stelle sich einmal ein möglichst klischeehaftes Bild von Afrika vor. Eine Savanne, in der hier und da mal ein Baum, welcher schön viel Schatten spendet, steht. Bunte Vögel, ein Zebra und in der unteren rechten Ecke eine Frau, welche einen 20 Liter Wasser Eimer auf dem Kopf spazieren trägt, den sie aus einem Brunnen, der einen Tagesmarsch von ihrem Heimatdorf entfernt liegt, geholt hat. Doch da kommt auf einmal die Europäische Union, ihres Zeichens frisch gebackener Friedensnobelpreisträger, um die Ecke: „Entschuldigen Sie einmal, gnädige Frau, wo haben sie denn dieses Wasser erworben?“ „Erworben?“, entgegnet die Frau vollkommen perplex, „Wasser ist ein Menschenrecht! Im Jahr 2010 legte Bolivien, unterstützt von 33 weiteren Staaten, einen entsprechenden Resolutionsentwurf bei der UN Hauptversammlung vor, welcher von der großen Mehrheit von 122 Staaten angenommen wurde!“ „Das ist in der Form grundsätzlich nicht falsch“, gibt die EU mit einem anerkennenden Lächeln zu „jedoch handelt es sich bei diesem Recht de Facto eher um ein symbolisches Solches.

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Schauen Sie mal, das von ihnen aufgeführte Recht ist leider nicht einklagbar, also sollte man, um Missverständnisse gar nicht erst aufkommen zu lassen, wohl eher von einer Willensbekundung sprechen.“ „Sie meinen, dass ich und meine Familie streng genommen überhaupt keinen rechtlichen Anspruch haben, Trinkwasser in einem Brunnen, der einen Tagesmarsch von unserem Heimatdorf entfernt liegt, zu holen?“ , fragt die sichtlich erschrockene Dame daraufhin nach. „Sie haben die Situation schnell erfasst, wie ich sehe. Laut einer erst kürzlich in Kraft getretenen Konzessionsrichtlinie unserer Wenigkeit ist eine Privatisierung der Wasservorkommen quasi beschlossene Sache. Zumal wir damit selbstverständlich nur der generellen Tendenz des Marktes folgen.“ „Sie wollen sich jetzt doch aber nicht etwa hinter einem Schweizer Großkonzern, zu dem weltweit alleine 73 eingetragene Marken im Bereich des frei verkäuflichen Trinkwassers und etliche weitere durch ein Joint-Venture mit einem amerikanischen Großkonzern anteilsmäßig gehören, verstecken, oder?“ fragt die Dame, welche inzwischen den Eimer vorsichtshalber mal abgestellt hat. „Sehen Sie,“ fährt die EU fort „es gibt ja verschiedene Ansichten in puncto Wasserprivatisierung. Einerseits gibt es natürlich die, dass Wasser ein Menschenrecht sei. Andererseits muss man natürlich auch die Sichtweise von hart arbeitenden Geschäftsleuten verstehen, welche Wasser als ein Konsumgut wie jedes andere betrachten und folglich den Markt dafür auch schützen möchten. Wenn wir jetzt ganz genau sind, haben Sie das Wasser, welches Sie mit sich führen, unrechtmäßig entwendet und könnten somit nun rechtlich belangt werden. Aber heute lassen wir mal fünfe gerade sein, wa…?“

Zur gleichen Zeit irgendwo auf dem indischen Subkontinent. „Schickt die Investoren fort, Wasserdiebstahl steht für Mord! Schickt die Investoren fort, Wasserdiebstahl steht für Mord!“ , skandieren aufgebrachte Demonstranten, die Wasser aus einem Brunnen nahe ihres Heimatdorfes holen wollten, der jedoch versiegte, da dass Grundwasser von industriellen Pumpen einer nahe gelegenen Fabrik für Wasseraufbereitung abgepumpt wurde. Der CEO der Marke, welche hier das Wasser anzapft und die zu den 73 Marken gehört, die durch eine Mehrheit an Anteilen dem bereits oben erwähnten Schweizer Großkonzern gehören, reagiert auf die lautstark vorgetragenen Beschuldigungen ein wenig ungehalten mit den Worten: „Halt Stop! Jetzt rede ich! Das Wasser ist sauber!“ Die Demonstranten scheinen sich daraufhin zu fragen, ob der Mann überhaupt weiß, worum es geht. „Habt ihr mal die Menge an Spielzeugen gesehen, die eure Kinder hier für den westlichen Absatzmarkt herstellen dürfen? Die Präsenz europäischer Großkonzerne sorgt hier für Arbeitsplätze!“ Danach ging der CEO erstmal Kaffee trinken, beruhigt hat er sich dabei jedoch nicht. Also stellte er mit einem abschließenden „Das bleibt alles so, wie es ist!“ , nebst dem Status Quo auch nochmal seine Eloquenz unter Beweis.

Währendessen im Ruhrpott: „Ey hömma, wat pichelst du denn da? Powerstoff mit Sauerstoff? Is klar! Weil man Sauerstoff auch durch die Ernährung zu sich nimmt, oder wat?“ „Ja ne, ich weiß, die atomare Zusammensetzung von Wasser besteht immer aus zwei Wasserstoffmolekülen und einem Sauerstoffmolekül und jetzt hömma auf, mich hier anzupesen!“ „Ja und warum trinkste dat dann? Mehr Sauerstoff bindeste damit nich an dat Hämoglobin, Kumpel.“ „Ja aber du, ne.“ „Ja wat, aber ich?“ „Ja trinkst hier Wasser der Marke, die nach dem deutschen Reichskanzler benannt wurde, mit dem man ansonsten noch Heringe und die Kongo-Konferenz verbindet.“ „Na und, hömma? Muss ja nich draufstehn, dasste davon mehr Schmackes kriechst, hömma.“ „Ja da is der Schweizer Großkonzern, der überall auf der Welt Trinkwasserbestände aufkauft, Mehrheitseigner! Die sind da aber richtig abgezuppt!“ „Hömma, wat ich hier für ne Plörre aufer Maloche pichel, da machst du ma hier nich son Bohei drum, wa?!“

Oder um es mal mit den Worten von Mos Def zu sagen: „You can laugh and take it as a joke, if you wanna/ but it don’t rain for four weeks some summers/ And it’s about to get real wild in the half/ you be buying Evian just to take a fuckin bath!“ Was will uns der Autor damit sagen? Zuerst mal kommen die Zeilen aus dem Song ‚New World Water‘, der aus dem Jahr 1999 stammt. Die Problematik der Wasserprivatisierung ist alles andere als neu, sie ist global und vor allen Dingen: Das geht echt gar nicht klar. Es gibt tatsächlich Länder, die das Recht auf Wasser in ihre Verfassung aufgenommen haben – international wirtschaftliche Schwergewichte wie Südafrika oder Ecuador. Daraus jedoch einen Teil der UN-Charta zu machen, ist ein sehr viel ambitionierteres Ziel. Also heißt es jetzt, die Ärmel hochzukrempeln und genau dieses Ziel anzugehen. Und wenn man das erreicht, gleich mit dem Recht auf Nahrung nachzulegen. Dann müsse multinationale Agrokonzerne auch nicht mehr Landstriche für symbolische Beträge in der Dritten Welt aufkaufen, um dort für Arbeitsplätze für die Bauern, die dort vorher Subsistenzwirtschaft betrieben haben, zu sorgen. Denn im Zweifelsfall sind auch Schweizer Großkonzerne nicht mächtiger als Ideen, deren Zeit gekommen ist.

Häh?! Nestle?! Wasserprivatisierung?! Check das Video hier mal: